Freitag, 25. März 2011

Kaiser-Carrée an Kniebrücke


Neuer Büro-Komplex

Kaiser-Carrée an Kniebrücke

VON UWE REIMANN - zuletzt aktualisiert: 30.09.2009 - 08:02
Düsseldorf (RP) Auf dem Gelände der alten West LB entsteht bis Anfang 2012 ein neuer Büro-Bau mit 14.000 Quadratmetern Fläche plus einigen Häusern und Wohnungen. Die denkmalgeschützte Reichsgasse bleibt unangetastet.
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So soll das Kaiser-Carrée aussehen. Foto: RKW Rhode Kellermann Wawrowsky

So soll das Kaiser-Carrée aussehen. Foto: RKW Rhode Kellermann Wawrowsky
Das alte West LB-Gebäude an der Reichsstraße ist mittlerweile ein Schandfleck: Schmutzig, mit abbruchreifer Außenfront und vielen Graffiti verunstaltet, gammelt es vor sich hin und ist keine Visitenkarte für zehntausende Pendler, die täglich über die Kniebrücke in die Innenstadt kommen.
Das wird sich bis Ende 2011 ändern: Entlang des Areals Reichsstraße/Elisabethstraße wird das Kaiser-Carrée erwachsen. Ein Bürokomplex mit 14 000 Quadratmetern Fläche sowie einige Stadthäuser und Wohnungen sollen dort entstehen, begrenzt durch die besondere Lage neben der kleinen Reichsgasse. Die Häuser dort stammen aus dem 18. Jahrhundert, sind die letzten Reste ländlicher Bebauung in Unterbilk und somit denkmalgeschützt.
Das Kaiser-Carrée wird geplant vom Architekten-Büro RWK Rhode Kellermann Wawrowsky. Dort hat man bereits Studien erarbeitet, die den zuständigen Baubehörden vorgelegt worden sind. Baudezernent Gregor Bonin sagt: "Die vorliegende Projektplanung wird derzeit in den politischen Gremien geprüft und in einer qualifizierten Fassung der Bezirksvertretung voraussichtlich im November vorgestellt." Klar sei: Sollte das Projekt in dieser Form die Zustimmung der Gremien finden, werden der Projektentwickler PBG sowie Grundstückseigentümer Lanber Anfang 2010 mit den Arbeiten beginnen können.
Anwohner werden eingebunden



Es kommt also Bewegung in die Sache, wo bislang Stillstand herrschte. Der irische Investor Bert Allen hatte die Immobilie 2007 für 11,5 Millionen Euro über seine deutsche Tochtergesellschaft Lanber GmbH gekauft und wollte vor zwei Jahren ein 400-Betten-Hotel hochziehen. Das überaus ruppige Auftreten von Allens Leuten gegenüber Nachbarn, Stadt und Investoren ließ die Hotelpläne aber schnell platzen. Diesen Fehler wollen die derzeitigen Planer nicht mehr machen. "Wir haben die Interessen der Anwohner berücksichtigt und wollen mit ihnen gemeinsam den Baufortschritt planen", sagt Jens Reich von Anteon Immobilien, dessen Unternehmen mit der Exklusivvermarktung betraut ist. So bleibt der Charakter der Reichsgasse erhalten, zur Gasse hin wird es eine kleinteilige Bebauung geben.
Als Mieter für den Büro-Bau sind derzeit Kunden mit 4000 bis 5000 Quadratmeter angesprochen, sagt Reich. Man habe begründete Hoffnung, dass die Flächen belegt werden können. Zwei repräsentative Haupteingänge und Abfahrten für die geplante Tiefgarage sind an der Reichsstraße und Elisabethstraße geplant. Die Zufahrt soll nur über die Elisabethstraße erfolgen, sagt Jens Reich von Anteon.
Bis Ende des Jahres soll Baurecht geschaffen sein. Dann könnte Ende des Jahres auch die Abrissgenehmigung gestellt werden. Dann verschwände wohl der Schandfleck an der Kniebrücke.

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